Wanderreise „Thüringer Becken“ vom 26. – 30. September 2017

Endlich war es soweit! Am 26. September starteten 35 Teilnehmer frühmorgens zur Wanderreise der Ortsgruppe Möckmühl ins Thüringer Becken. Bei bedecktem Himmel ging es über Würzburg in Richtung Erfurt. Bei Mellrichstadt wurde eine kurze Kaffeepause eingelegt. Als die beiden Stadtführer die Gruppe am Busbahnhof in Erfurt begrüßten, schien sogar die Sonne. Vorbei an markanten Gebäuden, wie z.B. Rathaus und Universität, führte der Rundgang, und man erfuhr viel über die Geschichte der Stadt. Einen Blick warf man in die Allerheiligenkirche mit Kolumbarium, das eine Besonderheit ist. Die Krämerbrücke über die Gera, die längste bebaute steinerne Bogenbrücke in Europa, wurde natürlich bestaunt und überquert. Das Gehen auf dem ungewohnten Pflaster machte müde und am Ende der Führung genoss man erst einmal Kaffee und Kuchen, bevor es die 70 Stufen zum Dom hinaufging. Sehenswert sind dort u.a. die alten Glasfenster, das Chorgestühl, Tafelbilder und andere Kunstschätze. In Erfurt feierte man gerade Oktoberfest und zu Füßen des Doms stand neben anderen Fahrgeschäften das größte transportable Riesenrad Deutschlands. Dann war es schon Zeit für die Weiterfahrt nach Bad Langensalza, wo wir für die nächsten Tage im Alpha-Hotel Quartier bezogen. Schnell waren die Zimmer verteilt. Mit dem Aufzug ging es bequem in den 2. Stock. Zum Abendessen traf man sich im Speisesaal im 5. Stock. Von dort konnte man die Aussicht akopie-von-av-kyffhaeuser-01_bildgroesse-aendernuf die Altstadt genießen. An diesem ersten Abend waren alle müde nach der langen Fahrt und zogen sich schon bald ins Zimmer zurück, um am nächsten Morgen gut ausgeruht für die erste Wanderung zu sein. Pünktlich um 9 Uhr startete der Bus in Richtung Kyffhäuser. Fast schon hatte man das Ziel erreicht, als eine Straßensperrung zu einem langen Umweg zwang. Das führte zu einer Verzögerung von einer ¾ Stunde, Zeit, die uns den ganzen Tag fehlte.

Man teilte sich in 3 Gruppen auf und begann die Oberburg auf dem Kyffhäuser zu umrunden und einen Blick auf die Unterburg zu werfen. Leider wollte der Nebel nicht weichen und das Reiterstandbild von Wilhelm I blieb lange unsichtbar.

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Nur die kleine Gruppe 3 um Gottfried Wetter hatte das Glück, es zu sehen. Sie konnten sich viel Zeit lassen. Gruppe 1, mit Wanderführer Hansl Hof, machte sich an den Abstieg hinunter zum Panorama-Museum bei Bad Frankenhausen, eine Strecke von etwa 9 km. Gruppe 2, geführt von Erika Wetter und Marlies Kibler, folgte auf dem gleichen Weg, wollte aber nur bis Rathsfeld wandern (ca. 4,5 km). Zunächst ging es auf einem bequemen Waldweg gemächlich bergab aber dann musste man immer wieder Einschnitte im Gelände überwinden, d.h. es ging bergauf und bergab und manchmal war der Weg recht morastig, dort wo schwere Geräte Holz bewegt hatten. Als man endlich den Platz für die Vesperpause erreicht hatte, lag noch die Hälfte des Weges vor den Wanderern dieser Gruppe. Eigentlich sollten sie schon um 14 Uhr zur Besichtigung beim Panorama-Museum sein. So beschloss man, sich vom Bus abholen zu lassen, um nicht gar zu spät anzukommen. Jeder bekam im Museum einen Audioguide ausgehändigt und konnte sich über die Entstehung dieses monumentalen Rundbildes mit dem Titel „Frühbürgerliche Revolution in Deutschland“ u.a. über Thomas Müntzer und die Schlacht bei Frankenhausen während des Bauernkrieges, berichten lassen. Gruppe 1 traf erst gegen 15 Uhr ein. Nach der Besichtigung hatte niemand mehr Lust nach Bad Frankenhausen hinunterzulaufen, man ließ sich lieber vom Busfahrer dorthin bringen. Unbedingt wollte man noch den schiefen Turm der ehemaligen Oberkirche aufsuchen, der mehr vom Lot abweicht als der schiefe Turm in Pisa. Dann blieb noch etwas Zeit für ein Eis oder eine Tasse Kaffee bevor man die Rückfahrt antreten musste, die sich wieder wegen einer Umleitung verzögerte. Man schaffte es gerade noch pünktlich zum Abendessen. Anschließend saß man noch zusammen und ließ den Tag Revue passieren. Am nächsten Morgen herrschte wieder dichter Nebel. Ziel am dritten Tag war der nahegelegene Nationalpark Hainich bzw. der Baumkronenpfad. Um 10 Uhr sollte die Führung dort beginnen, aber die Kasse öffnete erst um 10 Uhr und man musste warten. Auf bequemen Bretter-Pfaden wandert man in einer Höhe von ca. 20 m zwischen den Baumwipfeln und der Ranger berichtete viel Interessantes über Flora und Fauna im Nationalpark. Anschließend konnte noch das Museum besucht werden. Das Rucksackvesper wurde am Bus verspeist, bevor die Wanderungen starteten: Gruppe 1 hatte als Ziel das Harth-Haus (ca. 9 km), Gruppe 2 wanderte durch Wald und Flur bis Craula (4 km) und fuhr mit dem Bus zum Harth-Haus. Dort ließ man sich Kaffee und Kuchen schmecken. Wieder in Bad Langensalza angekommen, führte Hansl Hof alle die Lust hatten bei Sonnenschein zu den interessanten Punkten in der Altstadt, wie z.B. Marktkirche, Rathaus, Bergkirche St. Stephani – eine spätgotische, dreischiffige Basilika -, Storchenturm. Abends war man rechtschaffen müde. Nachdem alle sich das Essen hatten schmecken lassen, traf sich die Gruppe noch zum gemeinsamen Singen von Volks- und Wanderliedern im Erdgeschoss und ließ den Abend gemütlich ausklingen. Wieder bei dichtem Nebel ging die Fahrt am 4. Tag zunächst nach Heyerode, auf schmalen Straßen und durch mehrere kleine, enge Ortschaften, die dem Busfahrer einiges an Können abverlangten.

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Gruppe 1 startete dort zur Wanderung über „Gute Hoffnung“ – Adolfsburg – Burg Normannstein nach Treffurt (ca. 11 km). Die Wanderer von Gruppe 2 ließen sich noch bis Schierschwende fahren und liefen ab „Gute Hoffnung“ eine kürzere Strecke (ca. 7 km). Leider war die Fernsicht durch Dunst eingeschränkt aber es war trocken und die Temperatur angenehm. Unterwegs gab es das übliche Rucksackvesper. Vorbei am Ohrfeigenhaus, dem Rathaus und schönen Fachwerkhäusern ging es durch die Altstadt von Treffurt bis zu einem Café außerhalb, wo auch der Bus wartete. Gruppe 3 hatte inzwischen schon Treffurt erkundet. Zeitig kehrte man ins Hotel zurück und konnte mit dem Koffer packen beginnen. Leider erwartete uns bereits das letzte Abendessen. Pünktlich wurde am Tag der Heimfahrt das Gepäck eingeladen und die Fahrt ging zunächst nach Mühlhausen/Thüringen. Der Himmel war bewölkt aber noch war es trocken. Vor der gebuchten Stadtführung war eine Wanderung im Mühlhäuser Stadtwald geplant. Kurz ehe wir den Startpunkt erreichten, begann es aber kräftig zu regnen. Also fuhr der Bus zurück in die Stadt und um die Zeit bis zur Stadtführung zu überbrücken, besichtigte man die Marienkirche, eine gotische Hallenkirche. Zum Glück hörte der Regen wieder auf und bis zur Stadtführung schien sogar die Sonne. Die Divi-Blasii-Kirche mit Maßwerkrose und das alte Rathaus mit Ratsstube wurden besichtigt. In den engen Gassen stehen noch viele alte Häuser. Beeindruckend ist auch die erhaltene Stadtmauer mit Türmen und Toren. Leider verging die Zeit viel zu schnell und nach einem Vesper aus dem Rucksack begann die Heimreise. Noch einmal kam man an Bad Langensalza und Erfurt vorbei, fuhr durch den Thüringer Wald und mehrere Tunnels. Nach einem kurzen Stopp bei Mellrichstadt und Stau in Würzburg erreichten wir schließlich Tauberbischofsheim-Dittigheim zur Schlusseinkehr. Siegbert Genzwürker bedankte sich bei Fahrer Herbert und dem Organisationsteam für die gelungene Reise. Zufrieden und wohlbehalten erreichte man wieder Möckmühl.

08.10.2017
Marlies Kibler