10 Jahre nach der Wiedervereinigung war man neugierig auf den Osten Deutschlands und so machten sich 47 Wanderfreudige auf den Weg ins Erzgebirge. Die Reise wurde vom Schreibtisch aus von Hansl Hof und Marlies Kibler geplant und sie versuchten möglichst viele unbekannte Ziele einzubauen. Die Fahrt führte über Würzburg – Bamberg – Plauen zur Talsperre Pöhl. Nach dem Rucksackvesper wurde eine schöne Wanderung auf dem Jocketaer Panoramaweg unternommen. Auf dem Weg zum Quartier machten wir noch einen Abstecher zur Göltzchtalbrücke im Vogtland. Die größte Ziegelbrücke der Welt konnten wir von allen Seiten bestaunen, ein beeindruckendes Meisterwerk. Dann ging es über Chemnitz und Tschopau zum Hotel „Gasthof zur Heinzebank“ bei Hilmersdorf, das an einer uralten Wegkreuzung der Silberstraße liegt. Seiffen, das Spielzeugdorf, ist ein weltbekanntes Zentrum erzgebirgischer Volkskunst und durfte im Programm nicht fehlen. Von Oberneuschönberg aus führte uns die Wanderung in die Ortsmitte, wo eine Fahrt mit der „Seiffener „Bimmelbahn“ gebucht war. Sie brachte uns zu den schönsten und markantesten Sehenswürdigkeiten in Seiffen und der näheren Umgebung. Danach konnte jeder auf eigene Faust den Ort erkunden, das Spielzeugmuseum besichtigen und natürlich die Rundkirche, der Schauwerkstatt einen Besuch abstatten und in den vielen Läden einkaufen. Ein weiteres Highlight an diesem Tag war das Nussknackermuseum im benachbarten Neuhausen. Hier gab es über 2.600 Nussknacker zu bestaunen, zwischen 9 mm und 5,87 m groß. Am nächsten Morgen ging die Fahrt zunächst zum Basaltaufbruch durch den Erzgebirgsgneis am Hirtstein bei Satzung, ein Naturwunder. Entstanden ist er vor 70 Millionen Jahren. Der Basalt erstarrte fächerförmig bzw. liegend, eine geologisch einmalige Besonderheit in Europa.Leider begann es nun stark zu regnen und man beschloss das Programm zu ändern und zuerst nach Annaberg-Buchholz zu fahren. Wahrzeichen der Stadt ist die spätgotische St.-Annenkirche, die größte Hallenkirche Sachsens. Bei einer Führung wurden uns viele Details im beeindruckenden Kirchenraum gezeigt und erläutert.
Im Erzgebirgsmuseum konnten wir beim Klöppeln zuschauen und viele Gegenstände und Dokumente aus der Geschichte des Obererzgebirges betrachten. Natürlich mussten wir auch das Wohnhaus von Adam Riese, dem Rechenmeister des deutschen Volkes aufsuchen. Zum Glück hatte inzwischen der Regen aufgehört und die Sonne kam sogar durch. So konnte man doch noch zur Wanderung durch das wildromantische Schwarzwassertal zum Katzenstein aufbrechen. Auf 10 km Länge erstreckt sich der heute von einem Wanderweg begleitete „Grüne Graben“. Der 1680 in 57 Wochen fertig gestellte Kunstgraben diente einst dem Bergbau und der Flößerei. Seltene Pflanzen, Moose und Flechten sind zwischen Felsgebilden zu finden und von Aussichtskanzeln kann man ins Tal blicken. Es war eine sehr reizvolle Wanderung. Am vierten Tag mussten wir zeitig aufbrechen. Über Oberwiesenthal ging es nach Karlsbad in Tschechien. Dort war eine Stadtführung vorgesehen, während der wir schön restaurierte alte Hotels, wie das bekannte Hotel Pupp, oder die Trink- und Kuranlagen bestaunen konnten. Natürlich mussten auch die Karlsbader Oblaten probiert werden. Leider war die Zeit für weitere Erkundungen knapp, man hatte noch eine lange Heimreise vor sich, die nur von einem Abendessen unterbrochen wurde.
M.K.