Wanderreise in den Schwarzwald vom 3. – 7. Oktober 2012

Noch war es fast dunkel als der Bus sich mit 35 erwartungsvollen Wanderern in Möckmühl in Bewegung setzte. Wegen des Feiertags war der Verkehr auf der Autobahn nicht so dicht und es ging flott voran. Man bewunderte den Sonnenaufgang und sah Heißluftballons gemächlich dahinfahren. Leider verdüsterte sich der Himmel, je näher wir dem Schwarzwald kamen und als wir St. Blasien erreichten, regnete es kräftig. Trotzdem machten sich die Wanderer von Gruppe 1 und 2 auf den Weg, um den Alb­see zu umrunden. Als Gruppe 3 folgte, hatte der Regen schon nachgelassen. Man konnte trotz allem im Freien das mitgebrachte Rucksackvesper verzehren und noch einen Kaffee trinken, bevor es zur Führung in den Dom ging, dessen Kuppelbau mit 36 m Durchmesser der größte diesseits der Alpen ist. Der Innenraum ist fast ganz in Weiß gehalten und wirkt sehr ungewöhnlich. Nach dem Zimmerbezug im Hotel Albtalblick in Häusern und dem ersten gemeinsamen Abendessen endete ein langer Tag. Leider verhieß der Wetterbericht nichts Gutes und so beschloss man das Programm zu ändern und anstatt auf den Feldberg zu wandern lieber mit dem Bus nach Neuhausen ob Eck zu fahren und dort im Freilichtmuseum die aus dem Schwarzwald, von der Schwäbischen Alb und aus dem Bodenseekreis zusammen­getragenen Gebäude zu besichtigen. Es gab vieles zu bestaunen aber trotz aller Romantik sehnte man sich nicht gerade in diese Zeit zurück, wo man doch sehr viel bescheidener lebte und arbeitete. Ein Kaffeestopp in Titisee viel buchstäblich ins Wasser, man rettete sich ins nächste Café und der kräftige Wind drehte so manchen Schirm um. Der dritte Tag versprach zumindest eine Wetterbesserung und so brachte der Bus alle Wanderer bis zum Parkplatz beim Feldberg­hotel, von wo aus die verschiedenen Gruppen dann mehr oder minder gemächlich sich an den Aufstieg zum Feldberggipfel machten. Zunächst nahm dichter Nebel die Sicht auf das Tal und von den Bäumen tropfte es. Auch war es recht frisch. Oben auf dem Gipfel riss dann zum Glück der Nebel auf und man konnte den Blick in alle Richtungen weit über das Land schweifen lassen. Fast alle Teilnehmer haben den Berg erklommen, einige zogen dann allerdings die Kabinenbahn dem Abstieg vor und Gruppe 1 wanderte sogar bis zum Albsee hinunter und hatte zuletzt einen herzhaften Anstieg zu bewältigen. Zuletzt schien die Sonne richtig warm und man genoss die Fahrt zurück zum Hotel, vorbei am Schluchsee. Wer Lust hatte, konnte einem Muskelkater vorbeugen und das Schwimmbad oder die Sauna aufsuchen. Nach dem Abendessen folgte traditionell das gemeinsame Singen von Volks- und Wanderliedern, begleitet von Gitarren. Nachdem die Auskunft günstig lautete, nahm man sich für den vierten Tag die Wutachschlucht als Ziel vor. Trittsicher muss man da sein und gutes Schuhwerk ist natürlich Voraussetzung. Für die Wanderer von Gruppe 1 und 2 war das kein Problem Gruppe 1 lief von Boll bis zur Wutachmühle durch die Schlecht, während Gruppe 2 von Boll zur Schurhammerhütte wanderte und dann zurück nach Boll. Alle trafen sich anschließend in Schluchsee zum Kaffeetrinken und konnten zumindest noch einen Blick auf den See werfen, dessen Umrundung ja leider ins Wasser gefallen war. Die Wanderer von Gruppe 3 hatten inzwischen zunächst ein kleines Modelleisenbahnmuseum in Eisenbreche beim Schluchsee besichtigt, waren dann mit einem Ausflugsdampfer über den See bis zu dem Ort Schluchsee gefahren und hatten sich dort die Zeit mit Spazierengehen oder dem Besuch der Kirche vertrieben und das alles bei strahlendem Sonnenschein. Leider musste man abends schon ans Kofferpacken denken.

Schwarzwald

Vielleicht sollte es uns den Abschied leichter machen – morgens regnete es zur Abwechslung wieder. Trotzdem wurde wie geplant zunächst in zwei Gruppen nach St. Blasien gewandert, vorbei am Wasserfall, wohin der Bus mit Gepäck und einigen des Wanderns müden vorausgefahren war. Die Hoffnung, dass es bis Rottweil, unserem nächsten Ziel aufklaren würde, trog. Im Regen kamen wir dort an und das mitgebrachte Rucksackvesper wurde überwiegend im Bus ver­zehrt. Bis zum Beginn der gebuchten Stadtführung blieb noch Zeit und so floh man zunächst ins Münster und dann in ein Café um sich aufzuwärmen. Bei der interessanten Führung erfuhren wir viel Interessantes über die Besonderheiten der Bürgerhäuser, die Stechschilder und natürlich das alte Heilig-Kreuz-Münster und zum Schluss konnte man sogar den Schirm wegpacken. Trotz Stau erreichten wir wie geplant gegen 17 Uhr die Weinstube Seeger in Abstatt, wo zum Abschluss nach einmal eingekehrt wurde bevor alle zufrieden und heil wieder Möckmühl erreichten.

Marlies Kibler