vom 28. September – 02. Oktober 2015
Was schon viele Jahre auf der Wunschliste stand, wurde endlich wahr: Wandern in der Rhön. 31 Teilnehmer hatten sich angemeldet und freuten sich auf erlebnisreiche Tage. Als Standquartier war das „Berghotel Eisenacher Haus“ gewählt worden. Es gehört zur Gemeinde Erbenhausen in Thüringen und liegt mitten im Wald, gleich unter dem Gipfel des 813 m hohen Ellenbogen. Auf dem Weg dorthin wollte man aber schon am Kreuzberg wandern, dem heiligen Berg der Franken, in der bayerischen Rhön gelegen. Die Sonne schien vom blauen Himmel und das Herbstlaub leuchtete, so dass man den kalten Wind rasch vergaß. Der langsam ansteigende Weg führte beide Gruppen (1 und 2) hinauf zu den 3 Gipfelkreuzen. 
Zuvor hatte man noch einen Blick in die Wallfahrtskirche geworfen, die genau wie das Kloster aus dem 17. Jh. stammt. Weit konnte man den Blick übers Land schweifen lassen und in der Ferne war auch die Wasserkuppe zu erkennen. Nach einem Rundgang über die Hochfläche kehrte man zum Parkplatz unterhalb des Klosters zurück. Am Bus wurde das mitgebrachte Rucksackvesper verzehrt. Dann wanderte Gruppe 1 weiter bergab bis zum Parkplatz Osterburg (insges. ca. 7 km), während Gruppe 2 sich ein Stück vom Bus mitnehmen ließ und dann über eine herrliche freie Fläche im Sonnenschein auch dorthin ging (insges. ca. 4 km). Kaffeepause war anschließend in dem Städtchen Bischofsheim an der Rhön. Dort konnte man die katholische Pfarrkirche und eine orthodoxe Kirche besichtigen, auf dem Marktplatz zwei Brunnen von 1582 und hübsche alte Häuser. Dann waren alle schon gespannt auf das Hotel und genossen während der Fahrt noch Landschaft und Ausblicke. Nach der Zimmerverteilung traf man sich zum Abendessen wieder und ließen den ersten Tag bei angeregten Gesprächen ausklingen. Die Wasserkuppe war am folgenden Tag Ziel der Wandergruppe. Der Wind blies dort auf 950 m Höhe kräftig und die gefühlte Temperatur lag noch unter den gemessenen 8° C. Aber dafür war die Sicht wieder großartig als man zum Radom und dann weiter zum Fliegerdenkmal von 1923 wanderte, das an die im ersten Weltkrieg gefallenen Flieger erinnert.
Man konnte den Rundblick so richtig genießen; immerhin soll es in der Rhön bis zu 200 Nebeltage geben. Vorbei am Flugplatz, wo aber bei dem starken Wind keine Segelflieger starteten, gingen zunächst alle hinunter zur Fuldaquelle. Das kleine Rinnsal lässt noch nicht den Fluss erahnen, der sich in Hann. Münden mit der Werra vereint und zur Weser wird. Gruppe 1 legte über Obernhausen, die Kaskadenschlucht bergauf und durchs Rote Moor eine Strecke von insgesamt 14 km zurück und stärkte sich dann gern im „Haus am Roten Moor“ bei Kaffee und Kuchen. Gruppe 2 war indessen schon mit dem Bus dorthin gefahren. Nachdem das Vesper direkt am Moor verzehrt war, begann dort eine Rundwanderung. Zunächst über einen Brettersteig, vorbei an Karpatenbirken und Moorbeeren, führte der Weg bis zum Aussichtsturm und dann durch den Wald zurück und man kam dabei immerhin auf insgesamt 7 km an diesem Tag, für die „Fußkranken“ eine beachtliche Strecke. Vom Haus am Roten Moor ging es ins Hotel zurück und wer Lust hatte, konnte noch die Aussicht vom Ellenbogen genießen, die immer wieder begeisterte. Dann bedienten sich alle am abwechslungsreichen Buffet und saßen noch etwas zusammen. Nachts erhellte der Vollmond die Landschaft und weit in der Ferne blinkten die Lichter einer Ortschaft aber um das Hotel neigten sich nur die Tannen und Laubbäume im Wind, der immer stärker zu werden schien, sonst herrschte absolute Ruhe. Und auch an diesem Morgen ging die Sonne wieder strahlend auf, nachdem sie den Himmel im Osten schon in herrliche Pastelltöne getaucht hatte.
 Ziel am dritten Tag der Reise war die Gedenkstätte „Point Alpha“ zwischen Geisa/Thüringen und Rasdorf/Hessen gelegen, passend zum Jahrestag „25 Jahre Deutsche Einheit“ am 3. Oktober. Zunächst einmal wurde aber gewandert: Gruppe 1 von der Gedenkstätte aus nach Rasdorf, wo auch ein Wehrfriedhof aufgesucht wurde und dann über den Skulpturenweg entlang der ehemaligen Grenze zurück zum „Haus an der Grenze“ (etwa 7 km). Auch Gruppe 2 wanderte den einstigen Kolonnenweg entlang, betrachtete in Ruhe die sehr modernen Skulpturen des Kreuzwegs und entdeckte noch eine Vielzahl Blumen am Wegesrand (ca. 4 km). Nach der Mittagspause begann im Haus an der Grenze die Führung, in deren Verlauf wir in die Zeit vor dem Mauerfall zurückversetzt wurden und man uns die Schikanen entlang der Grenzanlagen vor Augen führte. Besonders dann auch im Freien, wo Abschnitte der verschiedenen Arten von Grenzbefestigung zu sehen sind. Sehr deprimierend, auch noch nach so vielen Jahren. Im ehemaligen US Camp Point Alpha konnte man sehen, wie nahe sich Soldaten aus Ost und West auf ihren Wachtürmen gegenüber standen und erfahren, wie die Abhöranlagen funktionierten. Wie dankbar ist man, dass auch dieses schöne Fleckchen Erde nun wieder allen zugänglich ist. Zum Kaffee trinken fuhr man hinunter in das Städtchen Geisa, konnte Kuchen in der besten Bäckerei am Ort probieren und das alte Rathaus, die Stadtkirche und das Schloss von außen betrachten, bevor der Bus alle wieder ins Hotel zurückbrachte, immer bergauf und bergab auf ziemlich engen Straßen. Auch am vierten Tag strahlte die Sonne vom blauen Himmel und voller Tatendrang verließen die Wanderer unterhalb der Milseburg den Bus, um den dritthöchsten Berg der sogen. Kuppenrhön (835 m), wo schon die Kelten siedelten, zu ersteigen. Während die Teilnehmer von Gruppe 1 flott bergauf gingen ließ sich Gruppe 2 viel Zeit, erreichte aber auch das Ziel, konnte die Aussicht genießen und einen Blick in die Gangolfskapelle werfen. Gemeinsam wurde unten im Bus das mitgebrachte Vesper verzehrt, bevor alle weiterwanderten, zunächst vorbei an weidenden Kühen und Wiesen, die gerade noch einmal gemäht wurden und dann durch den Wald und das Mambachtal ins Tal hinab. Gruppe 2 stieg bei Schackau nach insgesamt ca. 6 km wieder in den Bus und fuhr weiter in das Künstlerdorf Kleinsassen, wohin Gruppe 1 inzwischen entlang des Malerwegs wanderte. Alle trafen sich wieder im kleinen „Pfunds-Museum“, wo Waagen, Gewichte und Messinstrumente aller Art und aus aller Welt von der Antike bis in die Gegenwart zu sehen sind. Über 40.000 Objekte sollen es sein und jeder konnte für sich etwas besonders Interessantes entdecken. Rechtzeitig zur Kaffeezeit kehrte man ins Hotel zurück und konnte dort leckeren Kuchen genießen. Dann hieß es schon wieder die Koffer packen. Eigentlich sollte nach dem Abendessen ein Singabend abgehalten werden aber es war noch eine Gruppe eingetroffen und der Geräuschpegel im Speisesaal so hoch, dass dies unmöglich war, was viele sehr bedauerten. Leider brach dann schon der letzte Tag an und nach dem Frühstück wurden zunächst die Koffer im Bus verladen, bevor das obligatorische Gruppenbild vor dem Hotel gemacht wurde.
Wer wollte, stieg dann noch einmal zum Abschied auf den Ellenbogen und wanderte anschließend auf ebenen Wegen durch Wald und Wiesen 4 km bis Frankenheim, wo der Bus wartete. Letztes Ziel der Reise war Fulda, nur etwa 40 km entfernt. Dort hatte man noch etwas Zeit die Stadt auf eigene Faust zu erkunden bevor um 13 Uhr die gebuchte Stadtführung begann. Man konnte viel über die Entstehungsgeschichte des Klosters, die Stadt, das Schloss – das ursprünglich eine Abtsburg war – und den schönen Park erfahren. Besonders interessant war natürlich die Besichtigung des Doms, Fulda ist ja Bischofsstadt. 
Der kleine Dahliengarten in der Nähe war eine Augenweide und danach kam man noch an einigen alten Häusern, teils mit freigelegtem Fachwerk teils verputzt, vorbei und einem Turm aus der Stadtbefestigung, von der aber nicht mehr viel erhalten ist. Bis zur Weiterfahrt blieb dann nur wenig Zeit. Um 17.30 Uhr sollten wir schon zur Schlusseinkehr in Distelhausen in der „Alten Füllerei“ sein. Wir hatten Glück, auf unserer Seite lief es auf der Autobahn reibungslos, der Stau um Würzburg herum war auf der Gegenfahrbahn. Da das Essen schon vorbestellt war, ging alles nach Plan und es sah so aus, als ob wir pünktlich um 20 Uhr Möckmühl wieder erreichen würden. Leider hatte der Bus dann kurz vor dem Ziel eine Reifenpanne, die aber zum Glück schnell behoben werden konnte. Letztendlich hatten wir nur eine gute halbe Stunde Verspätung und waren froh, wieder heil daheim angelangt zu sein. Alle äußerten sich zufrieden und begeistert über den Verlauf dieser Wanderreise, die wie gewohnt in Teamarbeit geplant und durchgeführt wurde.
M.K.
                                    
                  

