Diesmal geht es in die Vogesen – wir wollen hoch hinaus! So hieß es auf dem Programm zur Wanderfahrt nach Gérardmer, wo wir im Hotel Roméo untergebracht waren. 34 Teilnehmer konnte Hansl Hof im Bus begrüßen und jeder musste seinen Personalausweis vorzeigen, denn wir wollten ja ins benachbarte Frankreich reisen.. So war es auch notwendig, dass man sich vorher mit französischen Francs eingedeckt hatte. Auf der Autobahn ging es zunächst bis Straßburg und dann weiter nach Sélestat, wo in der Nähe die Hochkönigsburg steht. Aus einer Ruine, deren Ursprünge bis ins 12. Jh. zurückgehen, und die als die größte und schönste im Elsass bezeichnet wird, ließ Kaiser Wilhelm II zwischen 1900 und 1908 auf Reichskosten die Burg wieder aufbauen. Die Lage der einstigen Ritterburg, die auf einem Bergkegel etwa 500 m über der Rheinebene steht, ist einzigartig. Aber auch die Burg und ihre Ausstattung beeindruckten. Es folgte eine zweistündige Wanderung nach Thannenkirch und dann noch ein Abstecher nach Riquewihr, an der Route du Vin. Wir bewunderten die gut erhaltene Stadtmauer und die Tortürme, die prachtvollen Bürgerhäuser im gotischen und Renaissancestile sowie reich geschmückte Brunnen bevor wir natürlich auch den einheimischen Wein probierten. Im Hotel wurden wir herzlich empfangen; die Zimmer waren typisch französisch eingerichtet und etwas plüschig. Am nächsten Morgen startete die fünfstündige Wanderung am Lac de Gérardmer, die zum Aussichtspunkt Tete de Mérelle hinaufführte.
Der Aufstieg durch eine Art Bachbett war recht anstrengend. Dafür wurde man von einer herrlichen Aussicht in die Ebene belohnt. Als Alternative gab es eine bequeme Rundwanderung um den See. Unterwegs konnten wir ab und zu noch wild wachsende Narzissen sehen, die zeitiger im Frühjahr Wiesen und Hänge in ein einzigartiges Blütenmeer verwandeln. Das Narzissenfest hatte erst kurz vor unserer Ankunft stattgefunden und wir konnten noch einige der mit Blumen geschmückten Umzugswagen bewundern. Anschließend brachte uns der Bus auf den Pass Col de la Schlucht wo noch Schneereste lagen und jeder auf eigene Faust die Umgebung erkunden konnte.
Nach dem Abendessen wurde gesungen und getanzt und die Wirtsleute führten uns zwei verschiedene Trachten aus der Region vor. Am dritten Tag fuhren wir nach Kaysersberg, das als eines der schönsten und sehenswertesten Weinstädtchen im Elsass bezeichnet wird. Auf den Stadttürmen nisten Störche. Der berühmteste Bürger der Stadt ist Albert Schweitzer, dessen Geburtshaus, das heute Museum ist, wir besuchten. Es folgte ein Stadtrundgang, vorbei an der Stadtkirche und am Rathaus, dem Kettenbrunnen von 1618 und einer befestigten Brücke aus dem Jahr 1514 und danach der Aufstieg zur Burgruine hoch über der Stadt gelegen sowie eine Rundwanderung.
Wer wollte, konnte dann einen Flammkuchen probieren bevor es zurück zum Hotel ging. Leider hieß es am nächsten Tag schon wieder Abschied von Gérardmer nehmen. Über St. Dié und Sarrebourg ging die Fahrt nach Lützelburg und der Busfahrer ließ uns in der Nähe der Burgruine aussteigen. Hoch über dem Ort konnten wir die Überreste der Burg besichtigen, unser Rucksackvesper verzehren und dabei die schöne Aussicht genießen. Es folgte eine Wanderung zum Schiffshebewerk, teils über die Höhe , teils entlang am Rhein-Marne-Kanal. Es ist einzigartig in Europa und spart 17 Schleusen auf 4 km ein. Es wird ein Höhenunterschied von 44,5 m überwunden. Leider war es wegen des Feiertags nicht in Betrieb und wir konnten die Funktionsweise nur am Modell sehen. Mit vielen schönen Eindrücken kehrte man wieder nach Möckmühl zurück.
M.K.