Wanderreise Rheinsteig-Westerwald 2016

Wanderreise Rheinsteig – Westerwald vom 27. Sept. bis 1. Okt. 2016

Pünktlich um 8 Uhr startete der Bus mit 30 Teilnehmern vom Bahnhof Möckmühl in Richtung Koblenz. Leider mussten zwei Ehepaare aus gesundheitlichen Gründen kurzfristig absagen. Die bewährten Wanderführer Erika und Gottfried Wetter wurden schmerzlich vermisst. Beide waren an der Planung der Reise beteiligt gewesen. Kaum hatten wir die Autobahn erreicht, begann es schon kräftig zu regnen, gelegentlich begleitet von Blitz und Donner. Als wir uns Koblenz näherten strahlte die Sonne vom wolkenlosen Himmel und bei der Führung durch diese alte Festungsstadt an Rhein und Mosel, die schon 1992 ihr 2000-jähriges Bestehen gefeiert hat, kamen alle ins Schwitzen. Vorbei an Kirchen, prächtigen Häusern, dem Rathaus und der alten Burg gelangten wir zum Deutschen Eck mit dem Denkmal von Kaiser Wilhelm I, einem geschichtsträchtigen Ort. Anschließend ließen sich alle ein Eis schmecken bevor die Fahrt zum Burghotel Grenzau fortgesetzt wurde. In dem kleinen Ort im Brexbachtal, einem Ortsteil von Höhr-Grenzhausen im Westerwald, geht es eng zu. Der Busfahrer hatte große Mühe, sein Fahrzeug in einem Hof zu parken. Nach dem Zimmerbezug schmeckte allen das Essen. Es war ein langer Tag gewesen und deshalb zogen sie sich früh zurück. Am nächsten Morgen bildeten sich zwei Gruppen: 20 Wanderer schlossen sich dem bewährten Wanderführer Hans-Jürgen Hof an, der von Margarete Ochs unterstützt wurde und bildeten fortan die Gruppe 1. 10 Personen wanderten mit Marlies Kibler, die Gruppe 2 führte. Die Wanderung begann für Gruppe 1 direkt am Hotel und führte durch das Tal entlang des Brexbach nach Sayn (ca. 11 km). Der Bus brachte Gruppe 2 zu einem Parkplatz an der Straße nach Bendorf. Von dort aus wurde auf dem Römerweg, teilweise entlang des noch sichtbaren Limes, später auf dem Rheinsteig, nach Sayn gewandert (ca. 7 km). Während der Vesperpause in einem Kletterpark konnte man den Kletterern zuschauen. Nicht mehr weit war es bis zur Abteikirche Sayn, mit alten Grabmalen in der Kirche und einem schönen Kreuzgang. Vor der Kirche hatte sich schon Gruppe 1 zum Vespern niedergelassen. Gemeinsam ging es dann in den Ort Sayn hinein, wo die Möglichkeit bestand das Schloss oder das Schmetterlingshaus zu besuchen oder sich einfach bei einem Kaffee zu erholen. Zum Abschluss des Tages wurde in Höhr-Grenzhausen das Keramikmuseum Westerwald besichtigt. Man konnte viel über die Herstellung von Keramik als Gebrauchs- oder Kunstgegenstand erfahren aber auch über die vielseitige Verwendung in der Industrie. Zum Hotel war es nur noch ein Katzensprung. Beim Abendessen konnte man sich noch einmal über das Erlebte unterhalten und dann den Abend ausklingen lassen. Tagsüber war es teils bewölkt, später sonnig und die Temperaturen angenehm. Am dritten Tag brachte uns der Busfahrer zunächst zur Raststätte „Moseltal“ an der A 61. Von dort kann man weit ins Tal der Mosel hinunterschauen. Es wehte ein kräftiger Wind aber die Sonne schien. Weiter ging die Fahrt bis in die Nähe von Waldesch, von wo aus Gruppe 1 auf dem Rheinhöhenweg bis zum Vierseenblick bzw. Gedeonseck wanderte (ca. 12 km). Gruppe 2 startete auf diesem Weg erst bei Hünenfeld und hatte nur ca. 5 km zu laufen. Im Wald war von dem starken Wind nichts mehrzuspüren und bei der Vesperpause am

Vierseenblick - Kopie

Gedeonseck, mit phantastischem Blick auf den Rhein, war es schon recht warm. Als alle Wanderer versammelt waren, teilten sie sich auf: Einige wollten mit der Sesselbahn nach Boppard hinunterfahren, die anderen lieber hinuntergehen. Der Wanderweg von ca. 1,5 km Länge führt hier steil bergab auf felsigem Untergrund, wobei der Höhenunterschied über 200 m beträgt. Der Abstieg war eine Herausforderung aber einmal begonnen, gab es kein Zurück mehr. Gottlob kamen alle heil in Boppard an. Für diese Wanderer blieb nur noch wenig Zeit zum Kaffee trinken während die anderen sich doch einige Sehenswürdigkeiten anschauen konnten. Entlang des Rheins fuhr der Bus dann über Koblenz wieder zum Hotel zurück. Nach dem Abendessen wurde ausgiebig mit Gitarrenbegleitung gesungen. Jeder Teilnehmer konnte sein Lieblingslied vorschlagen. Der Himmel war grau, als man am vierten Tag die kurze Strecke über Vallendar zum Wallfahrtsort Schönstatt zurücklegte. Nach Besichtigung der großen Pilgerkirche, die 1.300 Gläubige aufnehmen kann, wanderte Gruppe 1 von dort auf dem Rheinsteig zur Festung Ehrenbreitstein (ca. 8 km), während Gruppe 2 bis Urbar weiterfuhr und schon nach 3 km das ehemalige Gelände der Bundesgartenschau Koblenz 2011 erreichte. Unterwegs setzte leider Regen ein. Er wurde immer stärker je näher wir dem Ziel kamen. Die Aussichtsplattform bot etwas Schutz aber der Blick auf Koblenz und das Rhein- und Moseltal war leider getrübt. Zum Glück fand sich ein trockenes Plätzchen zum Vespern und im Bus konnte der Rucksack deponiert werden bevor es zur Besichtigung der Festung ging. Die Anlage ist riesig und die mächtigen Mauern beeindruckend. Die wechselvolle Geschichte wird anschaulich dargestellt. Ein Blick von der Terrasse aufs Deutsche Eck erinnerte an den Stadtrundgang durch Koblenz. Zurück ging dann die Fahrt nach Grenzau, wo man sich Kaffee und Kuchen im urigen „Alten Gasthaus“ (Baujahr 1631) schmecken ließ. Inzwischen schien sogar die Sonne und mancher stieg noch hinauf zur Burgruine mit dem einzigen dreieckigen Bergfried in Deutschland. Andere schlenderten durch den kleinen Ort. Danach war Koffer packen angesagt. Das letzte Abendessen – Sauerbraten, Knödel und Rotkraut – schmeckte wieder vorzüglich. Leider setzte in der Nacht Regen ein.

sehr steiler Abstieg

Nachdem die Koffer eingeladen waren fuhr man zwar Richtung Loreley aber an die geplanten Wanderungen war nicht zu denken; besonders der Abstieg nach Sankt Goarshausen wäre zu gefährlich gewesen. Wenigstens konnte man vom Loreley Felsen in alle Richtungen hinunter auf den Rhein schauen. Entlang des Rheins, vorbei an vielen Burgen und Ruinen zu beiden Seiten des Ufers, brachte uns der Busfahrer nach Rüdesheim und dort hinauf zum Niederwalddenkmal, das – immer noch mit Schirm bewaffnet – ausgiebig betrachtet werden konnte. Bingen am gegenüberliegenden Ufer konnte man sehen aber Rüdesheim war im Nebel verschwunden. Anschließend hatte jeder genügend Zeit Rüdesheim zu erkunden, durch den Ort mit zahlreichen Kneipen und Geschäften und natürlich durch die bekannte Drosselgasse zu schlendern oder einen Rheinwein zu kosten. Pünktlich um 17.30 Uhr hielt der Bus in Dallau vor dem Gasthaus „zur Pfalz“, wo man zum Abschluss noch gut speiste. Gegen 20 Uhr erreichten dann alle wieder zufrieden und wohlbehalten Möckmühl.
Oktober 2016
M.K.